Brokkoli - „Die grüne Exzellenz“

Brokkoli und die anderen ihm verwanden Kreuzblütler, werden in ihrer Kapazität, Glorie und Furore leider im Alltag noch sehr stark unterschätzt. Dieser Alltag, konstituiert sich zumeist in Form einer Aneinanderreihung von automatisierten Selbstverständlichkeiten, die uns nur noch selten in ihrer Werthaftigkeit berühren. Das Potenzial, welches hierbei im Verborgenen an uns vorüber zieht, bleibt dabei leider zum größten Teil ungenutzt.
Nun ist es uns angelegen, eine dieser, mit zumeist eindeutigen und manchmal schon fast als traumatisch zu bezeichnenden Kindheitserinnerungen, belegten Selbstverständlichkeiten, näher in den aktuellen Focus zu rücken. Und das soll, wie der Titel dieses Artikels schon verkündet, diesmal, ausschließlich der Brokkoli sein.
Um den Inhaltsstoff, der dem Brokkoli (und seiner Gattungsfamilie) innewohnt, ein gebührend schriftliches Plakat setzen zu können, muss in versuchter Kürze, die Vita des Brokkoli und sein Sosein beleuchtet werden.

Historie und Herkunft

Auch als „italienischer Spargel“ bezeichnet, gelangte er von Kleinasien über Italien nach Frankreich und England und wurde erst im 18.Jahrhundert in der USA etabliert. Seine erste namentliche Ausrufung erfolgte aber schon in der Antike. Platon, Aristoteles und Hippokrates, um nur einige intellektuelle Persönlichkeiten zu benennen, wussten um die Heilwirkung des Brokkoli. Auch die Römer erlagen seinem leuchtend grünem Reiz und kultivierten ihn, in ihren Gärten.

Name und seine Referenz

Brokkoli, übersetzt aus dem italienischen, bedeutet soviel wie „Sprossenkohl“;, was damit eigentlich seinen Reife.- und den daraus resultierenden Erntezeitpunkt andeutet. Dieser wichtige Zeitpunkt (Erntezeitfenster), liegt definiert genau in dem Moment, da die deutlich sichtbaren Knospen eine Tendenz zum Aufblühen anmelden. Die Potenz der Vitalstoffe ist jetzt, abgesehen vom Keimprozess, am höchsten. Wenn dem Aufblühen dieser Pflanze, aus welchem Grund auch immer, nachgegeben wird, nimmt die Kapazität der wichtigen Inhaltsstoffe und des Geschmacks entscheidend ab. Damit geht eine wichtige Präventions.- sowohl Heilsequenz dieser natürlichen Apotheke unwiederbringlich verloren.

Botanische Referenz

Zu seiner botanischen Familie zählen unter anderem, Chinakohl, Rosenkohl, Rotkohl, Spitzkohl, Weißkohl, Wirsing, Sauerkraut, Grünkohl aber auch Kresse allg., Rucola, Rettich allg., Kohlrübe mit Rübenstiel, Kohlrabi, Radieschen, Raps und Senf und noch ugf. 3000 weitere Andere - global gesehen.

Inhaltsstoffe-Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe udn Antioxidantien

Im Gegensatz zu den meisten, der eben benannten Kohlsorten, verzehren wir beim Broccoli nicht die Blätter des Gewächses, sondern die Blütenstiele und Blütenknospen, dieser Kohlpflanze. Brokkoli ist nicht nur wohlschmeckend und vielseitig verwendbar, sondern vor allem auch gesund. Bei einem eigenen sehr niedrigem Kaloriengehalt liefert er eine erhebliche Menge an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Hervorzuheben ist sein Gehalt an Calcium, Phosphor, Kalium, Eisen und Vitamin C sowie Beta Carotin (Provitamin A). Deshalb gilt Brokkoli auch als grüner "Nährstoffprotz", denn eine Portion deckt bereits den täglichen Vitamin C Bedarf ! Und nicht zuletzt sein hoher Carotin Gehalt, reiht ihn in die Rubrik zur Prävention vor Krebs, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Womit wir bei dem wohl interessantesten Wirkungsbereich „der grünen Exzellenz“ angelangt sind.
Nun, der unangefochtene „Herkules“ unter den Inhaltsstoffen, hört auf den Namen Sulforaphan. Dieses Sulforaphan ist ein Spaltprodukt von Glukoraphan, das wiederum zu den Senfölglycosiden gehört. Senfölglycoside (auch Senföle genannt), von denen mehr als 150 verschiedene bekannt sind, kommen in unterschiedlichen Mengen in verschiedenen Kreuzblütlern vor. Sie machen zum Bsp. den scharfen Geschmack von Rettich, Meerrettich und Senf aus und den teilweise bitteren Geschmack verschiedener Kohlsorten, den wir ganz individuell wahrnehmen. Besonders reichhaltig, kommt er freilich in Brokkoli aber auch im Blumenkohl und Rosenkohl vor. Sulforaphan ist ein starkes Antioxidans, das erst 1992 von Dr. Paul Talalay an der John-Hopkins-Universität in Baltimore/USA aus Brokkoli isoliert und beschrieben wurde.
Während Sulforaphan ein externes Antioxidans ist, hat uns Mutter Natur selbstverständlich auch hauseigene Antioxidantien (... auch Oxidationshemmer genannt), mitgegeben. Antioxidantien sind die Gegenspieler zu Freien Radikalen (...und damit meine ich nicht eine ideologische Gruppierung). Die vier berühmtesten Vertreter von Antioxidantien, sind die Vitamine A,C,E und das Beta-Carotin und man muss sagen, sie schlagen sich heldengleich. Nun, leider hat die Sache auch einen entscheidend klassischen Nachteil; - die Einmaligkeit der meisten dieser Vitamine. Einige dieser Vitamine wie z.Bsp. Vitamin C oder Vitamin E) verhalten sich gegenüber Freien Radikalen absolut selbstzerstörerisch, was selbstverständlich einen angemessen ausreichenden Vorrat an diesen Vitaminen zu Grunde legen sollte, um dem notwendig wirksamen Bedarf gerecht werden zu können. Immer seltener ist dies jedoch der Fall, da unsere allgemeine Lebensführung und die daraus resultierende, organisch-produktive Qualität sowohl Quantität, dies nur noch in als unzureichend zu bezeichnender Art und Weise, zu gewährleisten vermag. So müssen wir immer häufiger, adäquat und ergänzend, Nahrungsergänzungen dem Organismus zuführen.
Sulforaphan kann ein Mittel dazu sein, da es geschickt aus dem Hintergrund agiert, nicht kamikazegleich veranlagt ist, sich also selber nicht verbraucht und überaus clever, die körpereigenen Entgiftungsenzyme in der Leber - die sog. Phase-2-Entgiftungsenzyme,aktiviert. Der Wirkungszeitraum, beläuft sich dabei auf vier bis fünf Tage.
Freie Radikale, sind in aller Kürze beleuchtet, eine These. Diese These besagt, dass auf molekularer Zellebene in Folge von Stoffwechselprozessen (durch hervorgerufenen immanent oxidativen Stress), aus Sauerstoff, Freie Radikale als Produkt hervorgehen. Diese wiederum, führen zu Zellschädigungen. Die Zellen sind dann nicht mehr in der Lage, Substanzen zu generieren, die Freie Radikale unschädlich machen, was dann dem komplexen Alterungsprozess Vorschub leistet oder anders ausgedrückt, »die so degenerierten bzw. instabilen Zellbestandteile verhalten sich indiskret zum natürlichen Vergehen unsere Leibhaftigkeit«.

Forschung - Krebsprävention und Heilung

Sulforaphan, dieser pflanzlich, natürliche Wirkstoff, ist nun aktuell Gegenstand ambitionierter und zukunftsorientierter Forschungsprojekte, unter anderem, am Universitäts-Klinikum Heidelberg, mit dem Ziel, seine heilende sowohl präventive Inanspruchnahme vor allem bei Krebserkrankungen zu lokalisieren. Im Rahmen von klinischen Studien, konnte nachgewiesen werden, dass Sulforaphan die Tumorstammzellen angreift und für weiter führend-therapeutische Maßnahmen sensibilisiert. Besonders unter dem Augenmerk, dass die Tumorstammzellen (..nicht die Tumorzellen, sie sind das Produkt der Tumorstammzellen) resistent sind, gegen die herkömmliche Chemo.- und oder Strahlentherapie, ist die Gewichtung zu Gunsten einer sulforaphatischen („kohlreichen“) Ernährung als nicht unerheblich zu bewerten. Auch und insbesondere, kann mit einer derartig angereicherten Nahrung der Vermehrung bzw. einer Anreicherung von Tumorstammzellen vorgebeugt werden. Ähnlich faszinierend ist aber auch die Wirkung von Sulforaphan bei Arthritis und Atemwegserkrankungen, wie Asthma und Heuschnupfen.

Zubereitung - Kochen, Dünsten, Braten und Keimen

Es gibt grundlegend zwei verschiedene Möglichkeiten Brokkoli als Speise zu zubereiten.
Die eine Art, ist Brokkoli zu kochen, zu dünsten oder zu braten. Also immer unter dem Einfluss von Hitze. Dagegen ist im Grunde nichts einzuwenden. Jedoch sollte man darauf achten, dass dies sehr schonend und mit allem Respekt für dieses „Powergemüse“ von statten geht. Beim Kochen, sollte das Wasser, in das dass Sulforaphan durch diesen Vorgang hinein gelöst wurde, nicht verworfen werden, sondern als wichtiger Bestandteil der Speise erhalten bleiben.
Die andere Art, die Kraft im Brokkoli zu entfalten, ist der Keimprozess. Beim Keimprozess werden Vitamine vermehrt, Mineralstoffe und Spurenelemente aufgeschlossen und so für den menschlichen Körper erst identifizierbar. Hierzu eignen sich hervorragend spezielle Keimgläser oder Keimschalen. Dazu wird die Keimsaat, in deklarierter Menge, in das Keimgefäß gegeben und unter zyklischen Spülen zum keimen gebracht. Die so gereiften Sprossen können dann in roher Form allen gewünschten Speisen durch bloße Hinzugabe beigefügt werden. Auf diese Weise angereicherte Speisen sind sulforaphatisch qualifiziert und veredelt. Grundsätzlich muss hierbei Erwähnung finden, dass immer gute bis sehr gute Qualität (der Samen) zum Einsatz kommen sollte. Als Hinweis sei noch beschrieben, dass man nicht nur Brokkoli keimen kann, sondern die gesamte Familie der Kreuzblütler und noch ein paar andere Pflanzengattungen. Bemerkenswert bleibt auf jeden Fall der Fakt, dass durch das Keimen von Saaten an sich und durch hygienischen Keimen im Besonderen, die meisten Vitamine, Vitalstoffe, Spurenelemente und Mineralstoffe überhaupt erst ihr eigentlich konsequentes Dasein erlangen und erst somit einer adäquaten Verwertung im menschlichen Organismus zu geführt werden können.

Brokkoli als Nahrungsergänzungsmittel

Eine zusätzliche Alternative, Sulforaphan in konzentriert-extrahierter Form zu sich zu nehmen, ist als Nahrungsergänzungsmittel. Diese Mittel präsentieren sich in der Regel als ganzheitliche Fertigpräparate und liefern Sulforaphan aus Brokkolisprossen in Pulverform. Jedoch sollte der Einkauf bzw. Erwerb dieser Nahrungsergänzungsmittel nur im wahrnehmbaren Vertrauen zum Anbieter oder beim Fachhändler erfolgen.
Als tägliche Nahrungsergänzung wird die Einnahme von 5 bis 15 Milligramm Sulforaphan empfohlen. Zu therapeutischen Zwecken jedoch sollten 30 Milligramm zur Anwendung bzw. Zuführung gelangen.

Fazit

Um nur annähernd so zu sein, wie wir es könnten, ist eine ausgewogene, bewusste und genussreiche Ernährung unabdingbar. Wir leben diesbezüglich nicht im Mangelzustand. Neben dem Umfang, den wir an Nahrungsmitteln zu uns nehmen, ist auch das,was sie auf Grund ihrer Qualität in uns auslösen, ausschlaggebend.